Criadoras – Schöpferinnen

2022 work in progress

„Criadoras – Schöpferinnen“ ist den brasilianischen Müttern gewidmet, die Anfang der 90er Jahre nach Deutschland einwanderten, ein neues Leben und eine aktive Community für uns aufbauten. Die hier zu sehenden Elemente, sind Teil des ersten Kapitels einer dokumentarischen Arbeit, die sich aus autobiografischer Perspektive, mit Familienverhältnissen zwischen hybrider Identität und Marginalisierung beschäftigt. Es geht um Arbeits- und (Un)Abhängigkeitsverhältnisse. Das Werk spricht aus einer intimen Sphäre heraus und erzählt vom Umgang mit Schmerz, von Gemeinschaft, Geborgenheit und Stärke. Die Protagonistin dieses ersten Kapitels „Criadoras – Maria“, ist meine eigene Mutter.

Die nächsten Kapitel werden weitere Personen/ Geschichten in den Fokus nehmen. Ihre politische Arbeit im Ausländerbeirat (heute Integrationsrat) thematisieren, das Community-Leben und auch ihre Kinder zu wort kommen lassen. 


Dafür arbeite ich wie bisher Fotografisch, aber auch mit Text, Interviews, Videos, Audioaufnahmen und Sound.

In einer Videoinstallation wird auf vier Bildschirmen im Baile- Funk Rhythmus der Arbeitsalltag wiedergegeben. Es ist nicht nur die Musik zu der wir zu Hause tanzen, Baile Funk ist der Sound der brasilianischen Perepherie. Die Texte behandeln das alltägliche Leben, Träume, Freuden, Diskurse einer systematisch marginalisierten Gesellschaft. Die Polaroidbilder zeigen Kraft-Objekte und Symbole. Sie stehen für Identität und Schutz. Die Objekte erzählen eine ganz persönliche Geschichte von alltäglichen Hilfsmitteln und Begleitern, von (toten) Angehörigen, Spiritualität und Kreativität und stehen trotz ihres individuellen und intimen Characters doch für universelle Überlebensstrategien.